Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel Förderung von Adhärenz bei Kopfschmerzpatienten
Beitragscode P23
Autor:innen
  1. Anna-Lena Guth Kopfschmerzzentrum Frankfurt Präsentierende:r
Präsentationsform Poster
Themengebiete
  • Abstract
Abstract-Text Hintergrund: Die Behandlung von Kopfschmerzerkrankungen beinhaltet Interventionen, die eine engagierte Zusammenarbeit zwischen Patient und Behandler erfordern, sowie Behandlungsansätze, deren Erfolg von der aktiven, kontinuierlichen Umsetzung durch Patienten abhängt. Daher spielt die Optimierung der Adhärenz zu den Therapieverfahren eine entscheidende Rolle für den Therapieerfolg. Langfristig trägt eine bessere Adhärenz zur Reduktion des Chronifizierungsrisikos und unnötiger Behandlungen und Kosten bei.
Material und Methoden: Es erfolgte eine Online-Suche via PubMed nach Arbeiten über Adhärenz bei Kopfschmerzerkrankungen und Maßnahmen zur Adhärenzförderung bei der Therapie von Kopfschmerzerkrankungen. Maßnahmen zur Adhärenzförderung wurden strukturiert, gruppiert und zusammengefasst.
Resultate: Die meisten Arbeiten zur Adhärenzförderung bei Kopfschmerz befassen sich mit Migräne, nur eine Studie untersuchte Adhärenzfaktoren bei Clusterkopfschmerzen. Empfehlungen zur Adhärenzförderung beziehen sich vorwiegend auf die medikamentöse Behandlung, wobei hier selten zwischen Prophylaxe und Akuttherapie unterschieden wird. Wenige Arbeiten beziehen auch nichtmedikamentöse Behandlungsansätze mit ein. Empfohlene Maßnahmen und Ansätze lassen sich drei Kategorien zuordnen: Behandlerorientiert (Erhöhung der Awareness zu Adhärenzproblemen, Kommunikationsstrategien, Optimierung organisatorischer Aspekte der Behandlung), zusammenarbeitsorientiert (Verbesserung der Behandler-Patient-Beziehung, Adhärenzmonitoring, Vereinfachung und Reduktion von Barrieren), ressourcenorientiert (Edukation, Selbstwirksamkeit fördern, Selbstmanagementförderung, Unterstützung durch digitale Angebote).
Schlussfolgerungen: Die Optimierung der Adhärenz bietet großes Potential in Bezug auf die Vergrößerung des Behandlungserfolgs bei etablierten Behandlungsansätzen. Es besteht noch erheblicher Forschungsbedarf hinsichtlich der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Ansätze zur Adhärenzförderung bei Kopfschmerzerkrankungen, auch in Bezug auf nichtmedikamentöse Therapieansätze. Dabei sind verschiedene Formen der Non-Adhärenz (Übergebrauch, Fehlgebrauch, Abbruch, parallele Behandlung) zu berücksichtigen. Zusätzlich sollten erste Hinweise, dass krankheitsspezifisch unterschiedliche Schwerpunkte bei der Adhärenzförderung sinnvoll sein könnten, weiter untersucht werden.