Beitragstitel | Die Behandlung der Trigeminusneuralgie mit Radiochirurgie im neuen ZAP-X Gerät: die Schweizer Erfahrung, 2021-2024 |
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Beitragscode | P21 |
Autor:innen | |
Präsentationsform | Poster |
Themengebiete |
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Abstract-Text |
Hintergrund: Zur neurochirurgischen Behandlung der Trigeminusneuralgie (TN) steht, neben der offenen mikrochirurgischen Dekompression und mehreren perkutanen Engriffarten am Ganglion Gasseri, auch die stereotaktisch präzise Strahlentherapie (Radiochirurgie) des Nervus trigeminus zur Verfügung. Im neuer ZAP-X-Gerät, eingeführt 2020, dient ein Linearbeschleuniger als Strahlenquelle. Dieser ist gyroskopisch an der Innenfläche des sphärischen Gehäuses montiert und kann somit die gewählte Zielstruktur im Kopf aus multiplen Winkeln bestrahlen. Das ZAP-X kombiniert die praktischen Vorteile von Gamma Knife und CyberKnife bei mindestens so guter stereotaktischer Präzision. Seit 2021 wird es am Swiss Neuro Radiosurgery Center in Zürich für die Behandlung der TN (u.a.) eingesetzt. Methoden: Von September 2021 bis Januar 2024 wurden 35 Patienten mit TN im ZAP-X-Gerät behandelt. Die Strahlendosis von 70 Gy an der 80% Isodose wurde ab September 2023 zur Vermeidung von Nebenwirkungen auf 60 Gy an der 80% Isodose reduziert. Alle Patienten wurden engmaschig klinisch nachkontrolliert. Resultate: 25 der 35 Patienten hatten idiopathische TN (ITN); 10 hatten TN anderer Arten (multiple Sklerose, 7; solitäre Ponsläsion, 1; «atypische TN», 2). 19 der ITN-Patienten wurden bis August 2023 behandelt, wovon 2 eine frühere radiochirurgische Behandlung gehabt hatten und 2 nicht zur Nachkontrolle kamen. Für die hier analysierte Gruppe mit 15 ITN-Patienten gab es Nachkontrollzeiten von 2 bis 15 Monaten. Alle 15 erlebten eine Linderung ihrer TN-Schmerzen, 2 partiell und 13 vollständig, wovon 9 zur Zeit ihrer letzten Nachkontrolle keine Medikamente mehr gegen TN einnahmen. Die mittlere Latenz bis zur vollen Schmerzlinderung betrug 3.9 Monate. Diese Besserungen kamen auf Kosten von mässigen oder schweren sensorischen Defiziten bei 5 der 15 Patienten (2 mässig, 3 schwer). Alle 3 Patienten mit schweren Defiziten, und einer mit einem mässigen Defizit, beklagten zudem eine Dysästhesie. Ab September 2023 wurden weitere 6 ITN-Patienten mit der niedrigeren Dosis von 60 Gy an der 80% Isodose behandelt. Ihre präliminären Nachkontrolldaten zur Zeit der Einreichung dieses Abstracts sprechen für eine wirksame Schmerzlinderung mit weniger Gefahr von schweren Sensibilitätsausfällen und Dysästhesien. Schlussfolgerung: Radiochirurgie mit dem ZAP-X-Gerät ist wirksam gegen die Trigeminusneuralgie. Die Strahlendosis muss so gewählt werden, um die Gefahr einer Dysästhesie zu minimieren. |