Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel Wie groß muss der Unterschied sein? Bestimmung der minimal important difference (MID) des MIDAS aus Daten aus dem Kopfschmerzregister der DMKG
Beitragscode P05
Autor:innen
  1. Ruth Ruscheweyh LMU Klinikum München Präsentierende:r
  2. Gudrun Goßrau Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
  3. Charly Gaul Kopfschmerzzentrum Frankfurt GbR
  4. Thomas Dresler Universitätsklinikum Tübingen
  5. Victoria Ruschil Universitätsklinikum Tübingen
  6. Lars Neeb Helios Health GmbH
  7. Torsten Kraya Klinikum St. Georg Leipzig
  8. Jörg Scheidt Hochschule Hof
  9. Tim Jürgens KMG Klinikum Güstrow
Präsentationsform Poster
Themengebiete
  • Abstract
Abstract-Text Hintergrund: Das Migraine Disability Assessment (MIDAS) ist eines der international am häufigsten verwendeten Instrumente zur Erhebung der migränebezogenen Beeinträchtigung. Es gibt jedoch wenig Daten dazu, welche Änderung im MIDAS-Score die minimale, für Patient:innen relevante Verbesserung, die „minimal important difference“ (MID) darstellt.
Material und Methoden: Zur Bestimmung der MID des MIDAS wurde der PGIC (patient global impression of change) als klinischer Anker herangezogen, und die Methoden der mittleren Änderung sowie ROC Kurven verwendet. Es wurden alle Migränepatient:innen eingeschlossen, für die zur 1. und 2. Visite im Kopfschmerzregister der DMKG ein MIDAS-Wert und zur 2. Visite ein PGIC-Wert vorhanden war. Wegen des weiten Wertebereichs des MIDAS wurde für Ausgangswerte > 20 die MID für die prozentuale Änderung des MIDAS bestimmt (%MIDAS), für Ausgangswerte zwischen 6 und 20 die MID der absoluten Änderung (ΔMIDAS). Es wurden Sensitivitätsanalysen für Patient:innen mit einem Visitenabstand von ca. 3 Monaten bzw. mit einer Änderung der medikamentösen Prophylaxe durchgeführt.
Ergebnisse: 1013 Patient:innen standen für die Auswertung zur Verfügung. Für Patient:innen mit Baseline-MIDAS >20 war die mittlere MIDAS-Reduktion der Gruppe mit PGIC „leicht gebessert“ 27,7%, dies war signifikant unterschiedlich von der Gruppe mit PGIC „unverändert“ (p < 0,001). Die ROC-Kurven-Analyse ergab eine AUC von 0,63 (p < 0,001) und einen Cutoff von -31,9%. Insgesamt ergaben die verschiedenen Verfahren Werte zwischen -25,5% und -31,9%, so dass wir als MID des MIDAS einen Wert von -30% vorschlagen. Für Patient:innen mit Baseline-MIDAS 6 bis 20 Punkte waren die Unterschiede zwischen PGIC „leicht gebessert“ und „unverändert“ klein und nicht signifikant, so dass wir hier PGIC „deutlich gebessert“ als Anker verwendeten. Damit ergaben die verschiedenen Verfahren Werte zwischen -1,9 und -3,7 Punkten, so dass wir als MID des MIDAS für diesen Bereich einen Wert von -3 Punkten vorschlagen.
Schlussfolgerungen: Anhand der vorliegenden Auswertung schlagen wir vor, als MID des MIDAS -30% zu verwenden (für Patienten mit Baseline-MIDAS > 20) bzw. -3 Punkte (für Baseline-MIDAS 6 bis 20 Punkte). Es ist zu beachten, dass diese Auswertung anhand einer Population von schwer betroffenen Migränepatient:innen erfolgt ist, und für leichter betroffene Patient:innen, z.B. aus der Primärversorgung, noch bestätigt werden sollte.
Disclosure: Diese Auswertung wurde von Teva unterstützt.